Preview: If Paradise is half as nice – George Ezra live (2019)

Wenn das Paradies genauso schön ist wie der Song “Paradise” von George Ezra, dann kann mensch sich schon drauf freuen. Aber erst, und das ist ganz wichtig, wird gelebt, geliebt, gefeiert und dann geht’s, irgendwann mal ins Paradies. George Ezra gehört zu der Generation junger Singer-Songwriter, die mit verhältnismäßig wenig Aufwand, die großen Hallen füllen können. Und das mit gerade mal 25 Lenzen.

Gitarre plus Stimme = Stimmung(en)

Paradise“ geht sofort in die Beine und verursacht Glücksgefühle. George Ezra ist fürwahr ein Teufelskerl… fast scheint es so, als könne er hier, dort und überall gleichzeitig sein. Seine sensationelle Out-of-the-box-Erfolgsstory gründete auf der einzigen Sache, die wirklich zählt: seine Songs. Lieder, die ihm nicht zuletzt eine weltweite Tournee bescherten, die zwei Jahre andauerte. Und selbst, wenn es einmal kurz danach aussah, als sei der nicht zu bremsende Breakout-Star des Jahres 2014 (und 2015) einmal NICHT überall gleichzeitig, so stellt sich im Nachhinein heraus, dass er es in der Tat war: er reiste, suchte, schrieb, musizierte und pfiff.

Von Budapest nach Barcelona

„Wanted On Voyage“, das Debütalbum des aus Hertfordshire stammenden Singer-Songwriters, erschien im Juni 2014 und verkaufte sich mehr als drei Millionen Mal. Es war das drittmeistverkaufte Album des Jahres in Großbritannien, hinter den Longplayern von Ed Sheeran und Sam Smith. Doch wie für seinen Schöpfer ging es bei „Wanted On Voyage“ in erster Linie um den Weg, den es zurückzulegen galt, nicht das Ziel. Nach vierzehn Wochen hatte das Album schließlich Platz eins der Charts erreicht und es war ein waschechter Erfolg durch Mund-zu-Mundpropaganda. Befeuert vom Erfolg der Songs „Budapest“, „Barcelona“, „Cassy O“ und „Blame It On Me“ wurde der gerade einmal zwanzigjährige Sänger und Gitarrist weltweit zum gefragten Live-Act. Aber sowas kann durchaus belastend sein. Das hat George Ezra erkannt und hat sich selbst geerdet und entschleunigt. Wie gesagt der Typ ist erst 25. Respekt dafür.

Time flies by in the yellow and green
Stick around and you’ll see what I mean
There’s a mountaintop that I’m dreaming of
If you need me, you know were I’ll be

In einem weiteren Versuch, die Komfortzone abzuschütteln, vermied es George, in jenen vornehmen Hotels abzusteigen, die er sich nun leisten konnte. Er wählte die „Airbnb”-Variante – und lebte dabei mit dem jeweiligen Gastgeber zusammen. Sie teilten sich die Wohnung. Ohne jeden persönlichen Extra-Komfort. „Es war buchstäblich ein Bett im Zimmer einer Wohnung, die einem Mädchen namens Tamara gehörte“, erinnert er sich. Im siebten Stock mit eingeschlagenen Fenstern im Treppenhaus. In einem Zimmer wohnte ein Mädchen aus Argentinien etwa in meinem Alter. In einem anderen ein älteres Paar aus Deutschland. Die Dusche war wacklig. Die Wohnungstür schloss nicht richtig. Es war ein ständiges Kommen und Gehen von Leuten.

George Ezra (Foto: fkp scorpio)

Ezra blieb einen Monat in Barcelona und schrieb jeden Tag, genoss die Freiheit und die Anonymität – bis eine ahnungslose Tamara, neugierig geworden durch die Gitarre, die nahezu die Hälfte seines spärlichen Gepäcks ausmachte, ihn auffordert, ihr seine Spotify-Seite zu zeigen und seinen beliebtesten Song vorzuspielen („Budapest“, 365 Millionen Streams). Ein Moment, der die junge Argentinierin zu einer späten Erkenntnis führte: „Ich WUSSTE, ich kenne dich von irgendwo!“. Seine Tarnung war aufgeflogen, zwar gottseidank nur in dem chaotischen Airbnb in Barcelona, aber das machte die Reise nur noch besonderer. „Es entpuppte sich als die beste Erfahrung, die ich hätte machen können. Tamaras Freunde waren alle Künstler, Designer, Modestudenten und sie sind einfach viel cooler als wir. Sie sagen Sachen wie: ‚Wollen wir Abendessen gehen? Dann treffen wir uns 23 Uhr!‘. Ich brauchte zwei Wochen, um mich darauf einzustellen und zu entschleunigen”.

Herausgekommen aus dieser Zeit ist das Comebackalbum „Staying At Tamara’s“ (wie sollte es auch sonst heißen? ) Fröhlich und jubilierend, achtsam und gefühlvoll, herzlich, energisch und anregend ist „Staying At Tamara’s“ und handelt vom Entfliehen, Vorankommen und fantastischen Höhenflügen – mit der Musik, dem Leben und der Liebe.

Die Konzerte werden genauso sein. Bloß nicht verpassen.

Die Dates:

  • 05.05.2019 Leipzig, Arena
  • 06.05.2019 Berlin, Max-Schmeling-Halle
  • 07.05.2019 Hannover, Tui Arena
  • 11.05.2019 Hamburg, Barclaycard Arena
  • 14.05.2019 Köln, Lanxess Arena
  • 18.05.2019 Stuttgart, Hanns-Martin-Schleyer-Halle
  • 22.05.2019 München, Olympiahalle

Links:
www.georgeezra.com

Veranstalter:
FKP Scorpio

Michael Lange
Michael Langehttps://www.be-subjective.de
Michael Lange. MichaL ist der Methusalix in unserem Team. Ein Original, ein Sympath, ein Genießer von A wie Abba bis Z wie Zabba und im realen Leben ein Stepptänzer. »Jawohl, das mit dem KlackerdiKlack.« MichaL hat schon Rock’n’Roll gehört, da waren die Little Boy Blue and the Blue Boys noch grün hinter den Ohren. Man munkelt er konnte schon einparken, da gab es noch nicht mal Rückspiegel, geschweige denn Einparkhilfen. Dennoch ist die MichaL noch lange kein Oldy oder darauf fokussiert. The big L war plötzlich da. Zeitlos. Unerwartet und doch völlig freiwillig tauchte er in unserem Universum auf und bereichert es. KlackerdiKlack.

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