Century Media
18.10.2002
Tracklist:
- Swamped
- Heaven's a lie
- Daylight dancer
- Humane
- Self deception
- Aeon
- Tight rope
- The ghost woman and the hunter
- Unspoken
- Entwined
- The prophet said
- Angel's punishment
- Comalies
Mit großer Spannung fieberte ich diesen Album entgegen. Diese Spannung wurde umso größer als ich im Internet las dass Comalies in den Magazinen Rock Hard, Hammer und Metal Heart jeweils das Album des Monats geworden ist.
Ständig stellte ich mir die Frage ob das Album dieser Promotion gerecht wird. Am 23. September hatte das warten endlich ein Ende und mit zitternden Händen legte ich das Album in meinen Player ein. Und bereits mit den Opener Swamped bekommt man eines der besten Lieder zu hören dass Lacuna Coil bis dato aufgenommen haben.
Härtemäßig hat man wieder einen Zahn zugelegt Cristinas Stimme ist nach wie vor einmalig und vor allem Andrea Ferro hat sich stimmlich enorm weiterentwickelt. Die ständigen (meiner Meinung zu unrecht) Kritiken an seiner Stimme sollten jetzt eigentlich verstummen weiß er doch auf Comalies mehr denn je zu überzeugen. Sein rauhes teilweise an Nick Homes (Paradise Lost) erinnerndes Organ ist die ideale Ergänzung zu Cristinas Stimme.
Mit den zweiten Track Heaven's a Lie geht es bärenstark weiter. Eine Hymne sondergleichen die sofort ins Ohr geht und dort ansetzt wo The Gathering mit Nighttime Birds aufgehört haben. Ich verehre auch die letzten 2 Alben der Niederländer aber es tut einfach gut wieder mal ein Lied in guter alter The Gathering Tradition zu hören. Man würde Lacuna Coil aber unrecht tun sie als The Gathering Kopie abzustempeln da sie sehr wohl auch eigene Akzente setzen.
Mit Daylight Dancer kommt bereits der dritte Kracher in Folge auch wenn es hier ein wenig ruhiger und melodischer zur Sache geht. Die Strophen werden hier von Andrea gesungen während Cristina ihre Ausnahmestimmer erst im Refrain einsetzt. Überhaupt ist das Verhältnis Andrea / Cristina deutlich ausgeglichener geworden (während auf den Vorgängern Cristina im Vodergrund stand) was den Album aber sehr gut tut. Die zwei ergänzen sich auf ideale Art und Weise da wäre es einfach zu schade wenn Andrea nur im Hintergrund argieren würde.
Bestes Beispiel dafür ist Tight Rope wo sich die zwei in Hochform präsentieren. Mit The Ghost Woman and the Hunter befindet sich dann eine wunderschöne Ballade auf den Album die alleine von Cristina vorgetragen wird. Gänsehaut pur!!
Unspoken und Entwined sind weitere Highlights die beide durch ihre eingängigen Refrains glänzen. Auf den Titellied Comalies gibt es in den Stropehen auch wieder italienische Lyrics zu hören was schon fast einen erotischen Touch hat. Es ist schon faszinierend Cristina in ihrer Muttersprache singen zu hören bevor der Refrain wieder in Englisch vorgetragen wird.
Ich würde jeden raten sich wenn möglich die limitierte Box zu besorgen da dort noch ein Bonustrack namens Lost Lullaby zu finden ist der noch bei der Aufnahme zu Unleashed Memories entstanden ist es aber dann letztendlich nicht auf das Album geschafft hat. Zu Unrecht denn dieser Bonustrack ist ein weiteres Highlight auf Comalies.
Eigentlich gibt es auf diesen Album keine Schwachstelle es ist einfach von Anfang bis Ende eine Klasse für sich. Das größte Plus bei Lacuna Coil ist meiner Ansicht nach dass sie von Album zu Album deutlich härter geworden sind und somit genau den gegenteiligen Weg einschlagen als so manche andere Band. Sehr begrüßenswer - ich hoffe dass sich andere Bands daran ein Beispiel nehmen!!!
Besonders Theater of Tragedy die sich mit ihren letzten 2 Alben in die Bedeutungslosigkeit gesampelt haben sollten mal bei Lacuna Coil nachfragen wie es richtig gemacht wird. In diesen Sinne: Theater of Tragedy sind im wahrsten Sinne des Wortes TOT - lang lebe Lacuna Coil die neue Referenz!