Massacre Records
05.03.2002
Tracklist:
- Velvet Darkness They Fear
- Fair And Guiling Copesmate Death
- Bring Forth Ye Shadow
- Seraphic Deviltry
- And When He Falleth
- Der Tanz Der Schatten
- Black As The Devil Painteth
- On Whom The Moon Doth Shine
- The Masquerader And Phoenix
Nach dem überraschenden Erfolg des selbstbetitelten Debüts war die Spannung groß, ob die Norweger auf den ersten Knaller noch einen größeren würden draufsetzen können. Vor allem war die Frage, inwiefern sich die Band trauen würde, zugunsten der eigenen Weiterentwicklung bisherige Elemente der Musik zu opfern. Nun, es sind nicht allzu viele. An dem vorwiegend dialogischen Gut-Böse-Wechselspiel zwischen Liv Kristine und Raymond hat sich nicht viel geändert, die Stücke sind fast ausschließlich langsam und lang und auch optisch setzen die Gothic-Metaller im Booklet ihren eingeschlagenen (geschmackvollen) Weg fort.
Natürlich haben sich auch Veränderungen eingeschlichen. Im Keyboardbereich haben sich den bekannten Soundteppichen elektronische Effekte hinzugesellt und auch Einspielungen aus Filmdialogen würzen die dunklen Balladen. Einige akustische Lichtpunkte liefert das Moscow String Quintet, welches mit sehr hübschen Streicherparts zu gefallen weiß. Die auffälligste Neuerung ist allerdings Der Tanz der Schatten, der, komplett in deutscher Sprache verfasst, zum Hit avancierte.
Dass die eingeschlagene Gratwanderung zwischen Pathos und Kitsch nicht ganz unumstritten ist, ist selbstverständlich. Die Fähigkeit, atmosphärisch dichte Songs mit sowohl harten als auch ruhigen Passagen in gutem Sound auf Platte zu bannen, ist jedoch unleugbar. Kompaktheit hingegen kann man den Norwegern leider nach wie vor nicht nachsagen - zu viel Passagen scheinen lediglich zur Streckung der Spieldauer eingefügt worden zu sein. Und die Anzahl der wirklich grandiosen Stücke kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich auch einige Füller eingeschmuggelt haben, die widerstandslos am Ohr vorbeiflattern.