Draconian: Arcane Rain Fell (2005) Book Cover Draconian: Arcane Rain Fell (2005)
Napalm Records
24.01.2005

Tracklist:

  1. Scenery Of Loss
  2. Daylight Misery
  3. The Apostasy Canticle
  4. Expostulation
  5. Heaven Laid In Tears (Angels'Lament)
  6. The Abhorrent Rays
  7. The Everlasting Scar
  8. Death, Come Near Me

Müsste man Draconian in einem Satz beschreiben, würde das mir das durchaus schwer fallen. Jedoch könnte man es mit „Feinster, bis auf die Sekunde durchdachter, Doom Metal.“ tun. Und das wäre dann noch nicht einmal übertrieben.

Draconian begeistern ab der ersten Minute. Wie ein Unwetter (das ist wörtlich zu nehmen) beginnen Draconian auf „Arcane Rain Fell“ über einen hereinzubrechen und kurze Zeit später zu verschlingen. Ingesamt 8 (eigentlich 7, lässt man eine kurzes Zwischenspiel weg) epische Werke warten auf den gespannten Hörer. Auf über 60 Minuten entführen die Schweden den Hörer in die Tiefen fantastischer Musik und zeigen bereits mit „A Scenery of Loss“ wohin die Reise geht.

Anders Jacobsson schafft es durch seine gräftige Stimme Growls aus dem tiefsten Punkt seines Körpers zu zaubern und schafft durch die Verbindung mit der Stimme von Lisa Johansson und den Klangteppichen eine herrlich düster-romatische Stimmung. Diese schaurige Atmosphäre zieht sich wie ein roter Faden durch das Album, und lässt auch bei den langsamen Passagen mit klaren Vocals absolut keinen Spannungsabfall zu! Darconian schaffen es die bereits zu beginn von „Arcane Rain Fell“ spürbare Atmosphäre das gesamte Album über zu halten und haben somit bereits jetzt für mich eines der besten Alben 2005 veröffentlicht (und das im Januar!).

Sicherlich erfinden Draconian mit ihrer neuen Scheibe das Rad nicht neu. Die Verbindung typischer Elemente wie Growls, klaren Vocals, Frauengesang und dieser Gänsehaut-erzeugenden Atmosphäre ist sicherlich nicht neu - aber es zieht mit und gefällt!

Der einzig nicht episch gehaltene Track ist „Expostulation“ - eine Art Einleitung für „Heaven Laid in Tears (Angels` Lament)“. Keyboard, Drums und eine warme weibliche Stimme leiten den Song ein. Die zerbrechliche Gitarrenbegleitung wird bedrohlicher, und bricht plötzlich und unerwartet mit den bedrohlichen Growls und hämmernden Doublebass-Attacken auf den Hörer ein. Herrlich! Ständige Tempi-Wechsel machen das Stück äußerst abwechslungsreich und zeigen die Vielseitigkeit der Band.

Doch das Sahnestück von „Arcane Rain Fell“ soll erst noch folgen! So wie es es oft handhabe, heben sich Draconian das beste für den Schluß auf. Mit „Death, Come near me“ präsentieren sie den besten Song des Albums. Mit einer Länge von ca. 15 Minuten ist es der längste Song und knallt zum Schluß noch einmal richtig rein. Nein, nicht durch Schnelligkeit oder heftigsten Gitarren. Nein, durch Atmosphäre. Wenn ihr diesen Song durchgehört habt und keine herausragende Stelle entdeckt habt, dann geht doch mal mit eurem Player an die Stelle 12:55 min (vom 8.Song) und lasst dies auf euch wirken. Es fällt mir sonst schwer direkte Stellen auf Alben zu nennen die mich verzaubern, auf „Arcane Rain Fell“ gibts sooo viele! Und weil ich diesen Song so herausragend empfinde möchte ich euch hier die Möglichkeit bieten den Songtext vorab zu lesen:

Draconian - „Death, Come near me“
[Lyrics by Anders Jacobsson]
By day I sleep, at night I weep!

O Death, come near me!
Be the one for me, be the one who stays.
My rivers are frozen, and mischosen,
and the shadows around me sickens my heart.

O Death, come near me,
and stay (by my side). Hear my silent cry!
In sadness I'm veiled, to the cross I am nailed,
and the pain around me freezes my world. -
My cold world...

In life I've failed,
for years I've wailed.
Frozen in time... left behind...
The rapture of grief is all to find...
The rapture of grief is all!

Behind the shadow of life the lost hopes are grieving.
I seek the night and hope to find love...
So I drown in the silence of lifes short eternity.
The tears fills the void in my heart astray...

Embrace me now, delightful ease!
Give me a world of wonderous peace!
Calm the desperate scream in my heart!

O Death, come near me,
save me from this empty, cold world!
O Life, you have killed me,
so spare me from this couldron of misery!

In life I cry, away I fly...
Chosen to fall within these walls.
The rapture...
The rapture of grief is all!

Oh, shed a tear for the loss of innocense,
for the forsaken spirits who aches... in us.
Cry for the heart who surrenders to pain,
for the solitude of those left behind!

Behold the pain and sorrow of the world,
dream of a place away from this nightmare.
Give us love and unity, under the heart of night.
O Death, come near us, and give us life!

I this world of pain I am better of dead!
Give me love, or give me... death!

O Death, come near me!
I have summoned you!

Fazit: Gänsehaut pur mit 15 von 10 möglichen Punkten!

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Torsten Volkmer
Volkmr, der Gründer des ehemaligen Goth-Zine.de, verdingt sich „selbst und ständig“ als Linsenputzer bei volkmr fotografie ihm seine Knipsklitsche, hat sich als Chefredakteur 2.0 selbst recycelt, die Metalfriese abgeschüttelt und kämpft mit be subjective! erfolgreich gegen hausgemachte Langeweile, Schubladendenken und seine Profilneurose an. Manchmal darf er auch die RedakteurInnen rumfahren oder Wassereis abstauben.