Lord of the Lost: Antagony (2011) Book Cover Lord of the Lost: Antagony (2011)
Out Of Line
01.04.2011

Tracklist:

  1. Preludium: About Love, Death And The Devil
  2. We Are The Lost
  3. Sex On Legs
  4. Fragmenting Facade
  5. Prison
  6. Epiphany
  7. Love Is Not Enough
  8. Antagony (The Truth Is Written Between The Lines)
  9. From The Cradle To The Grave
  10. Undead Or Alive
  11. Son Of The Dawn
  12. Inferior
  13. Seven Days Of Anavrin
  14. Revelation 13:18
  15. Reprise: Sober

Das zweite Album der Hamburger Sechs ist jetzt noch keine vier Wochen alt und hat für mich schon einen festen Platz auf den Top-10 des Jahres.

Obwohl nach so einem Erfolg wie mit deren Debüt sich die fünf Herren und ihre Drummerin schon ziemlich ins Zeug legen mussten. So einfach lässt sich schließlich kein Erfolg kopieren. Dabei klingt nun wirklich nichts wie eine Kopie. Und obwohl es immerhin 15 Tracks sind, so man ein Prelude und Reprise hinzuzählen mag, ist kein Song überflüssig.

Inhaltlich beschäftigt sich das Album mit den Problemen der Religösen Reinheit und den Versuchungen des Lebens, die das auf die harte Probe stellen. „Sex On Legs“ befasst sich z.B. mit der Fleisch gewordenen Versuchung auf zwei Beinen. Musikalisch ist das zweite Album ein sauber produziertes Electro Goth-Rock-Album, das sich aber immer wieder sehr stark an verschiedene Metalarten heran wagt. So ist Leadsänger Chris auch immer wieder dabei seiner kraftvollen Stimme durch „schreienden Gesang“ noch mehr Ausdruck zu verleihen. So wäre „Epiphany“ ein sehr schönes Beispiel des Mixes von den verschiedenen Gesangsstimmen. Auch sind die Klavierpassagen, die Gared im Hintergrund einspielt sehr schön der Stimmung angepasst. Im Vergleich zum früheren Album, muss sich die Band nicht hinter irgendwelchen ehemaligen Erfolgen verstecken. Das Album rockt das Haus.

Das lässt sich auch derzeit als Tourbegleitung mit Mono Inc. live erleben. Aber Stimmen haben läuten lassen, dass es im Herbst eine eigene Tour geben dürfte. Wir dürfen gespannt bleiben und uns voll auf die Ohren geben lassen. Besonders elektronisch fällt jedoch „From The Cradle To The Grave“ aus. Einerseits ein schönes Stück um die Vielfalt zu unterstreichen. Und doch sind es bestimmt nicht weniger als 180BPM die uns da von Christoph Rosenplänter auf den Drums eine Form von Geschwindigkeit zeigt, die selten von anderen Bands erreicht wird. Mitwippen ist erlaubt, wenn nicht gar erwünscht. Einzig was ich mir bei einigen der Songs nicht immer so gut vorstellen kann, ist die totale Radio-Mainstream-Kompatibilität. Sicherlich würden einige Tracks auf einem „Rock am Ring“ gut zu den Massen passen. Aber Mainstream ist nun wirklich nicht das, was dieses Album ausstrahlt. Dafür ist der Mix zwischen Clear-Voice und verzerrter Stimme einfach zu schön um wahr zu sein.

Den eigentlichen Höhepunkt des Albums bildet das mit sakralen Orgeln eingeläutete fast 11Min. lange Stück „Revelation 13:18“. Das würde ich bei denen gern mal live erleben. Damit so finde ich kann man wenigstens für eben diese 11Min. die „Lord otL“ auf eine Stufe von Marylin Manson und Co. stellen. Geniale Gitarrenstrukturen mit eingängiger Melodie und wechselndem Tempo.

Anspieltipps:

  • „Revelation 13:18 “
  • „Sex On Legs“
  • „Epiphany“
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Oliver Garrandt
Oliver Garrandt ist ein ECHTER Fotograf! Echt jetzt!! Mit Betonung auf Graf, aber in der Regel inkognito, mit Verzicht auf Titel und jegliches Zeremoniell. Alles andere wäre albern und unpraktisch. Man erzählt sich, von Garrandts Sommerresidenz in Dings bei Bums sei soetwas wie das rebellische Knusperhäuschen der internationalen Anti-Low-Carb-more-Fat-Bewegung. Ein käseüberbackenes, solarbetriebenes Nudelparadies mit extradünnen Extras. Der blaublütige Pixelprommi is so fucking real und exclusiv, der lebt sogar seinen Hang zu Electro und alternativer Musik, „die gern auch Crossover Industrial und Metal beinhalten darf“, offen aus.