Review: NWoBHM in Nieder(saxon) – Diamond Head und Saxon live (01.03.2018, Hannover)

Für was steht wohl NWoBHM? Nie wieder ohne Bier Herr Meier? Nicht so ganz, aber fast. An solchen Abenden wie diesem will eigentlich keiner ohne dieses Getränk sein und es geht auch einiges über die Tresen im Capitol. Voll normal für so einen Abend in dieser Besetzung. Aber NWoBHM steht dann doch für New Wave of British Heayy Metal. Und ohne diese Mucke will an diesem Abend auch keiner sein. Denn gleich 2 Bands dieses Metal-Subgenres sind an diesem Abend zu Gast im Capitol und liefern das was die 1200 Fans lauthals fordern.

Heavy Metal Thunder.
Schnell. Hart. Laut.

Wenn eine Band mit ihrer Musik bedeutenden Einfluss auf andere Bands hat, sollte mensch meinen, die haben es geschafft. Mit „Lightning to the Nations“ haben Diamond Head ein bedeutendes Album für NWoBHM geschaffen und waren Vorbild für Bands wie, Achtung!,  mensch höre und staune, Metallica und Megadeth. Doch irgendwie hat Diamond Head es dann versäumt nachzulegen. Dieses Zögern und oftmalige Mitgliederwechsel haben die ganz große Karriere gekostet. Das sie es eigentlich können, beweisen sie an diesem Abend. Schnörkelloser, ehrlicher Heavy Metal ohne viel Firlefanz geht über die Bühne und alle Hits aus den Achtzigern werden gereicht. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

She was a princess of the night
I saw the writing on the wall
She was a princess of the night
I take a ride across the sky

Saxon hingegen haben alles richtig gemacht. Mit 22 Alben in über 40 Jahren Bandgeschichte sind die Angel-Sachsen (nennen wir sie doch einfach Angel-Saxon) Metal-Malocher. Sie liefern und liefern und liefern. Und das bei gleichbleibender, hoher Qualität.

Saxon (Foto: Michael Lange bs! 2018)

Kritiker als auch Fans sind heavy angetan vom neuen Alben „Thunderbolt“. Das ist zwar nichts für Feinschmecker des härteren Rock, aber solide Metal-Hausmannskost macht durchaus satt. Und das jeden Tag. Und an diesem Tag wird Hannover zur Hauptstadt von Nieder-Saxon. Welches Lied vom „Thunderbolt“-Album ist wohl der Opener auf der „Thunderbolt“-Tour? Surprise, Surprise. Es geht also etwas gemäßigter los an diesem Abend und mit „Nosferatu!“ (The Vampires Waltz), das stampfend daherkommt, wird es düster. Sänger Peter„ Biff“ Byford nimmt mensch sofort den Fürst der Finsternis ab, aber eigentlich ist der Biff ein netter. Charismatische Stimme, launige Ansagen, ein Souverän am Mikro.

Saxon (Foto: Michael Lange bs! 2018)
Saxon (Foto: Michael Lange bs! 2018)

Nach dem Vampirwalzer wird dann endlich auch die Handbremse gelöst und aufs Gas-Metal-Pedal gelatscht. Ab geht er, der Peter. Schlagzeuggewitter, pfeilgeschwinde Soli und Bassdruck. Aktionsradius sichern, Kopf runter und Headbanging. (Aber immer schön das Bier festhalten). „Predator“, „Sniper“ oder „Motorcycle Man“ lassen das Herz jeden Metallers höher schlagen. “They Played Rock And Roll” ist eine Hommage an Lemmy und Motörhead. Light-Show und Boxenwand der Band sind modern und ausgereift. Schau- und Dezibelwerte sind definitiv am Anschlag. Byford ist mächtig happy, ob der fucking good audience in Hannover. Und stolz ist er auch. Stolz darauf Metal-Fans aller Altersklassen bei diesen Konzerten vereinen zu können.

Zum Schluss wird nochmal richtig hochgefahren. “Wheels of Steel”, das schon genannte “Heavy Metal Thunder”, die Prinzessin der Nacht in „Denim and Leather“. Das war mächtig heiß. Jetzt geht’s raus in die bitterkalte Nacht. Brrr. Schnell zum Auto. CD rein und schön aufdrehen.  Läuft bei/mit Saxon.

Galerien (by Michael Lange bs! 2018):

Setlist:

Diamond Head:

  1. Helpless
  2. In the Heat of the Night
  3. Lightning to the Nations
  4. It’s Electric
  5. The Prince
  6. Am I Evil?
Saxon (Foto: Michael Lange bs! 2018)

Saxon:

  1. Olympus Rising (Intro)
  2. Thunderbolt
  3. Sacrifice
  4. Nosferatu (The Vampires Waltz)
  5. Motorcycle Man
  6. Strong Arm of the Law
  7. Battering Ram
  8. Power and the Glory
  9. Sniper
  10. The Secret of Flight
  11. Dallas 1 PM
  12. Never Surrender
  13. Predator
  14. They Played Rock and Roll
  15. And the Bands Played On
  16. 747 (Strangers in the Night)
  17. Crusader
  18. Wheels of Steel
    Encore
  19. Heavy Metal Thunder
  20. Princess of the Night
  21. Denim and Leather

Links:
www.diamondheadofficial.com
www.saxon747.com

Michael Lange
Michael Langehttps://www.be-subjective.de
Michael Lange. MichaL ist der Methusalix in unserem Team. Ein Original, ein Sympath, ein Genießer von A wie Abba bis Z wie Zabba und im realen Leben ein Stepptänzer. »Jawohl, das mit dem KlackerdiKlack.« MichaL hat schon Rock’n’Roll gehört, da waren die Little Boy Blue and the Blue Boys noch grün hinter den Ohren. Man munkelt er konnte schon einparken, da gab es noch nicht mal Rückspiegel, geschweige denn Einparkhilfen. Dennoch ist die MichaL noch lange kein Oldy oder darauf fokussiert. The big L war plötzlich da. Zeitlos. Unerwartet und doch völlig freiwillig tauchte er in unserem Universum auf und bereichert es. KlackerdiKlack.

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