Obwohl das Nr. z. P. heute ausverkauft ist sind zu Blassfuchs die pünktlich um 20.00 Uhr die Bühne betreten erst eine überschaubare Menge an Leuten da. Die Jungs aus der Nachbarstadt Paderborn hatten erst zwei Tage zuvor die Bestätigung für diesen Slot bekommen.
Mit ihrem Mix aus Indierock, Hip-Hop und Electro erinnern Blassfuchs dabei stark an Bands wie I Heart Sharks, jedoch mit deutschen Texten. Vor der Bühne tanzen einige wenige, die meisten stehen aber eher unbeteiligt rum. Sehr schade denn Blassfuchs machen ihren Job richtig gut. Soweit man es denn erkennen kann denn mit Nebel wird hier definitiv nicht gespart, teilweise erkennt man die nur zwei Meter entfernt stehenden Musiker auf der Bühne gar nicht da diese in einer Wand aus buntem Nebel verschwinden. Nach 35 Minuten ist dann Schluss und Blassfuchs verabschieden sich und machen Platz für Egotronic.
Während der Umbaupause wird es plötzlich richtig voll, dass fühlt sich jetzt schon deutlich mehr nach ausverkauft an. Während viele jetzt noch schnell ein neues Bier an der Theke ordern bevor es los geht ist vor der Bühne schon lange kein Platz mehr. Trotz einiger technischer Probleme geht es nach Plan pünktlich um 21.00 Uhr weiter.
Es ist als wurde ein Schalter umgelegt, von der ersten Sekunde an brennt hier der Laden. Das bis hierhin doch recht zurückhaltende Publikum geht völlig aus sich heraus. Innerhalb von Minuten steigt die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit spürbar an. In Verbindung mit dem immer noch sehr dichten Nebel keine wirklich angenehme Kombination.
Da es immer noch technische Probleme gibt wird erst das Mikrofon von Sänger Torsun on the Fly getauscht, dann auch noch das Kabel am Mikrofon mit Gaffa befestigt. Alles während es auf und vor der Bühne weiterhin ordentlich rund geht. Respekt an die Jungs von der Technik. Von den immer wieder auftretenden Problemen lassen sich Egotronic aber in keinster Weise beirren und ziehen ihr Set knallhart durch.
Die Stimmung wird derweil von Song zu Song immer ausgelassener was teilweise auch anarchistische Züge annimmt. So ist nicht nur Sarah aus dem Publikum zum Luftgitarre spielen auf der Bühne, dafür gibt es übrigens ein Bier und T-Shirt der Band, sondern auch einige andere aus dem Publikum die dort unaufgefordert tanzen und sich auch am Bier der Band bedienen. Sieht man jetzt nicht so oft, scheint aber sonst niemanden so richtig zu interessieren. Auch vor der Bühne ist weiterhin eine ganze Menge los, so muss zum Beispiel auch Tontechniker Jason in die Mitte einer Wall of Death.
Nach etwa zwei Stunden inklusive Zugabe ist dann Schluss und Egotronic werden vom durchgeschwitzten Bielefelder Publikum frenetisch gefeiert und Sänger Torsun tauscht noch sein T-Shirt mit dem Oberteil eines weiblichen Fans. Alles in allem ein sehr intensives Konzert mit herausragender Stimmung.
Galerien (by Rune Fleiter bs! 2018):