Doom Metal
Metal Blade
20.10.2017
www.sorcererdoom.de
Tracklist:
- Sirens
- Ship Of Doom
- Abandoned By The Gods
- The Devil´s Incubus
- Nattvaka
- Crimson Cross
- The Crowning Of The Fire King
- Unbearable Sorrow
- Disciples Of The Dark (Limited Edition Bonustrack)
- Bringer Of Misery (Limited Edition Bonustrack)
Wir schreiben das Jahr 2017. Fast 50 Jahre sind nach dem Urknall des Heavy Metal vergangen (geht man von dem Black Sabbath Debüt anno 1969 aus). Seitdem schlagen sich die großen Namen der Szene darum, das Beste Album des Jahres zu veröffentlichen, doch meistens sind es die kleineren, unscheinbaren Bands, die plötzlich aus dem Nichts kommen, den Blinker links setzen, das „Who Is Who“ der Szene überholen und sich an die Spitze setzen um den Titel an sich zu nehmen. So wie in diesem Fall: Ladies and Gentleman, das Album des Jahres geht an Sorcerer und ihrem Zweitwerk „The Crowning Of The Fire King“!
Klären wir erstmal, wer Sorcerer sind: Die Schweden waren bereits zwischen 1988 und 1992 aktiv, brachten es aber nur auf zwei Demos und zwei Konzerte. Bassist Johnny Hagel wechselte zu Tiamat und Sorcerer wurden aus Zeitmangel und fehlender Motivation zu Grabe getragen. Die Demos hatten ein enormes Aufsehen in Doom Kreisen erregt und es wurden all die Jahre immer wieder Konzertanfragen an die Band gestellt. 2010 kam es dann zur Reunion bei der nur Johnny Hagel und Sänger Anders Engberg als Originalmitglieder mit an Bord waren. Die Reaktionen waren überwältigend und man beschloss (nun mit Vertrag in der Tasche) ein Album zu veröffentlichen. 2015 erschien dann das Debüt „In The Shadow Of The Inverted Cross“ (auch eine klasse Scheibe!). Nur zwei Jahre später folgt „The Crowning Of The Fire King“ und man liefert das Album des Jahres 2017 ab. Ich für meinen Teil, hatte schon damit gerechnet, dass die Jungs wieder ein tolles Werk abliefern werden, aber diese Scheibe übertrifft alle meiner Erwartungen.
Epischer Doom Metal á la Candlemass und Solitude Aeturnus trifft auf klassischen Heavy Metal von Dio und Black Sabbath, gepaart mit der Düsternis von Nevermore. Ebenso kommen einen die Götterscheiben von Fates Warning („Awaken The Guardian“), Atlantean Kodex („The White Goddess“) und Rainbows „Rising“ in den Sinn, wenn man „The Crowning Of The Fire King“ hört. Acht Songs (davon ein Instrumental) befinden sich darauf, die mit wunderschönen Melodien und göttlichen Riffs aus der Dunkelheit heraus erstrahlen und dir die Schönheit des Lebens zeigen. Emotional berührend, Herz und Hirn ansprechend und in jeglicher Sicht reißen dich Gänsehautverursachende Perlen wie „Sirens“, „Abandoned By The Gods“, dem Titeltrack und dem herzzerreißenden „Unbearable Sorrow“ (ich habe schon lange nicht mehr, wenn überhaupt, so sehr mit mir kämpfen müssen, das ich nicht drauf los heule, so sehr ergriffen war ich davon…) auf allen Ebenen mit. Solche Emotionen rufen nur besondere Bands mit besonderen Alben hervor und dies macht ein Klassiker aus. Viel zu selten, erlebt man solche Gefühle beim Hören von Musik (speziell der heutigen…), da vieles austauschbar, schnelllebig und emotionslos geworden ist. Vielen Dank, Sorcerer, für dieses Album.
Liebe LeserInnen, entschuldigt mich nun bitte, ich muss mir ein paar Taschentücher holen, bevor ich los heulen muss. Vor Freude, denn das Leben ist Schön.