Mr. Hurley & die Pulveraffen: Tortuga (2017) Book Cover Mr. Hurley & die Pulveraffen: Tortuga (2017)
Folk-Rock
Vertigo Berlin (Universal Music)
25.08.2017
www.pulveraffen.de

Tracklist:

  1. Totgelacht
  2. Achtung, fertig, Prost
  3. Blakes Landgang - Pt.1
  4. Tortuga
  5. Ich kanone dich nicht leben
  6. Trau keinem Piraten
  7. Schlechtes Vorbild
  8. Blakes Landgang - Pt2
  9. Gib dem Affen Zucker
  10. Das Letzte
  11. Wär ich Gouverneur
  12. Blakes Landgang Pt3
  13. Mit'n Schwert
  14. Was du kriegen kannst
  15. Der Haifisch
  16. Blakes Landgang Pt.4
  17. Gute Nacht Tortuga

Mr. Hurley & die Pulveraffen sorgen bereits seit einigen Jahren für Unterhaltung im Mittelalter-Bereich. Gestartet als Exoten hat sich diese Band längst ihren festen Platz in der Szene erspielt. Irgendwo zwischen Klamauk und Piraten-Romantik sind die bekennen Rum-Fetischisten auf jeder Folk-Bühne zuhause. Nun sticht mensch erneut in See. Welches Ziel wäre passender, als die legendäre Pirateninsel „Tortuga“?

„Totgelacht“ übernimmt den Auftakt und ist ein typischer Mr.Hurley Song. Etwas Selbstironie, etwas Seefahrer-Romantik, aber absolut mitsingbar. Dieser Track hat sich seinen Stammplatz auf der Live-Setlist bereits jetzt verdient. Der Song „Achtung, fertig, Prost“ hat seine Live-Premiere bereits hinter sich. Auf dem diesjährigen „Rockharz“-Festival wurde der stimmungsvolle Musikclip zu diesem Beitrag filmisch umgesetzt. Unterbrochen werden die einzelnen Stücke durch einzelne Kurzgeschichten, die eine passende Atmosphäre schaffen. Der Titeltrack „Tortuga“ ist eine Liebeserklärung an die sagenumwobene Insel. Ein Song, der nach Publikumsbeteiligung schreit. Klischees und Vorurteile sind selten wirklich hilfreich, allerdings muss mensch festhalten, dass sich im Falle von „Trau keinem Piraten“ die Sagen nicht komplett aus der Luft gegriffen sind. Mensch hat es nicht leicht. Nicht mal ein „Schlechtes Vorbild“ kann der geneigte Freibeuter ohne die Billigung der Gesellschaft werden. Ein Schuss Ironie, gepaart mit sprachlicher Gewandtheit, sind die Merkmale dieser Nummer.

Beschwingt und frohgemut geht es mit „das letzte“ weiter. Ein cooler Mid-Tempo Track, der direkt mitgesungen werden will. Auch Piraten haben Träume und so findet sich mit „Wär ich Gouverneur“ ein kleines Gedankenspiel. Nachdenklich und fast traurig präsentiert sich dieser ungewöhnliche Beitrag. Falls es im Leben mal nicht laufen sollte, dann braucht mensch etwas Aufmunterung. Zu diesem Zweck wurde „Was du kriegen kannst“ komponiert. Ein launiger Song, der sicher seine Fanbase finden wird. Ein zeitgenössisches Shanty präsentieren die Piraten mit „Der Haifisch“. Ein Experiment, das sich wirklich gelohnt hat. Es eröffnen sich völlig neue Sichtweisen auf diese Band.

Den Schlussakkord übernimmt der Song, der Mr. Hurley & die Pulveraffen bekannt gemacht hat. Die Rede ist natürlich von „Blau wie das Meer“ in der 2017-Version. Eine sichere Sache, die immer funktioniert. Seid ihr bereit zum Entern?

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Fabian Bernhardt
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.