Heavy Metal
SPV/Steamhammer
21.04.2017
www.facebook.com/nightdemonband
Tracklist:
- Welcome To The Night
- Hallowed Ground
- Maiden Hell
- Stranger In The Room
- Life On The Run
- Dawn Rider
- Black Widow
- On Your Own
- Flight Of The Manticore
- Darkness Remains
Sänger und Bassist Jarvis Leatherby (Geiler Name!) scheint ein kleiner Workaholic zu sein. Er organisierte nicht nur das Frost And Fire-Festival, das zu Ehren der legendären Epic-Kauzern Cirith Ungol veranstaltet wurde, sondern ist nun auch ein Teil der besagten Band und half auch schon live bei der NWOBHM-Kulttruppe Jaguar aus. Dass er aber noch mit Night Demon seine eigene Band am Start hat, hat er natürlich nicht vergessen. Zwei Jahre sind ins Land gezogen bis das Debüt „Cursed Of The Damned“ seinen Nachfolger erhalten hat. Aber der hat es auch in sich!
„Darkness Remains“ ist ein bockstarkes Heavy Metal Album geworden, das sicherlich in vielen Jahrescharts ziemlich weit oben stehen wird. Sie erfinden das Rad natürlich auch nicht neu, aber ihr Stil klingt frisch, energisch und nur so vor Kraft strotzend. Allein der fette Gitarrensound vom Opener „Welcome To The Night“ tritt schon mächtig in den Arsch. Melodischer geht es dagegen in „Hallowed Ground“ weiter und sorgt für totale Eingängigkeit. Das Jarvis seine Hausaufgaben in Sachen Musikgeschichte gemacht hat, zeigt „Maiden Hell“: Eine NWOBHM Verbeugung vor Iron Maiden, in dem Songtitel der eisernen Jungfrauen chronologisch (!) angeordnet die Geschichte des Textes erzählt. Dazu ist der Songtitel an sich raffiniert konstruiert und ergibt ein cooles Wortspiel („Maiden Hell“ klingt in seiner Aussprache wie „Made In Hell“).
Night Demon lassen auch im weiteren Verlauf der Scheibe absolut nichts anbrennen. Egal ob „Dawn Rider“, „Black Widow“, „Stranger In The Room“, „Life On The Run“ oder das zu Beginn an (auch wenn es eigentlich total unpassend ist) Mötley Crüe erinnernde Riff zu “On Your Own” sind erstklassige Heavy Metal Songs, die die Fäuste (samt Pommesgabeln) in den Himmel recken lassen. Fetzig geht es auch in dem Instrumental „Flight Of The Manticore“ zu, dass auch auf „Rock Until You Drop“, dem Debütalbum von Raven, hätte stehen können.
Last but not least, haben wir mit dem Titeltrack am Ende das wohl untypischste und auch unerwartetste Stück der CD. Durch seinen Synthesizer Einsatz und dem etwas melancholischen Gesamtton, erinnert es etwas an den Black Sabbath Klassiker „Planet Caravan“. Hat man sich aber daran gewöhnt, zündet auch der Song nach mehrmaligem hören.
Wer ein richtig gutes modernes Heavy Metal mit NWOBHM-Spirit für dieses Jahr sucht, wird an „Darkness Remains“ nicht vorbeikommen. Kein Wunder, denn diese Langrille macht verdammt viel Spaß!