Das Motto des Zita Rock (Rock steht wohl eher für Das House rocken, denn für Rockmusik) 2009 ging auch diesmal wieder voll auf. Keine Lückenfüller sollen am Anfang verheizt werden und nur namenhafte Bands sollen die Bühne rocken. Diesmal mit dabei waren Bands wie Zeraphine, Diary of Dreams oder auch Project Pitchfork.
Schon der Opener war dem entsprechend keine unbekannte Größe sondern Tanzwut! Tanzwut, die mit ihrem mittelalterlichen Rock dem Begriff wohl mit am nächsten kamen, hatten dann auch keine schwere Aufgabe. Zumal das Berliner Wetter sich von seiner besten Seite zeigte, waren viele der angereisten Gäste schon im Vorweg bester Laune…
Auch war wie schon im letzten Jahr die Situation am Eingang recht angenehm entspannt und Leute am Kassenhäuschen auf Berliner Art freundlich. Zum Glück war auch die Organisation bezüglich der Parkplatzsituation relativ gut. Obwohl ich gespannt bin, wie es nächstes Jahr werden soll, wo doch bereits angekündigt wurde das Festival um einen Tag zu verlängern.
Einen Ort direkt neben der Berliner Zitadelle zum Campen und Zelten habe ich nämlich noch nicht ausmachen können. Aber weiter zum diesjährigen Geschehen.
Nach dem bereits Tanzwut denn auch ihr leichtes Spiel hatten, wurde der diesjährige Ansager Hannes Malecki Alias Honey wieder ins Rennen geworfen. Für alle, die ihn nicht gleich erkannten, wurde auch das noch mal erwähnt. Das Heimspiel der nächsten Band war für Zeraphine gemacht. Sven Friedrich ließ es sich denn auch nicht nehmen darauf hinzuweisen, das die aktuelle Single erst drei Jahre alt ist und seine Fans nahmen ihm auch das nicht wirklich übel.
Bei bestem Wetter, was sich auch nicht ändern sollte an diesem Tage, spielten sie eine Mischung aus alten und älteren Songs. Aber zur Überraschung der Anwesenden wurde tatsächlich auch schon mal ein neuer Song ausgepackt, der quasi zur Probe gehört werden konnte. So erfuhr ich am Rande von Sven, dass das neue Album noch ein wenig auf sich warten lassen wird.
Ungewohnt war dann der bei der nächsten Gruppe sie mal bei Tageslicht auf der Bühne zu sehen. Diary of Dreams, waren und sind ja bereits häufiger als Headliner unterwegs und so war die Stunde denn doch eher früh und hell, als die Gruppe um Adrian Hates von ihrem aktuellen Album spielten und zwischenzeitlich immer wieder einen ihrer alten Hits packten. „Wedding“ war denn natürlich auch im Gepäck. Sie ließen es sich auch nicht nehmen der heimliche wirkliche Headliner zu sein.
Die nächste Gruppierung hatte, wie zu erwarten war, gleich ein paar Gastmusiker im Gepäck besteht doch Project Pitchfork offiziell nur aus zwei Musikern, waren denn auch gleich derer fünf auf der Bühne. Genau diese beiden waren es denn auch, die das Publikum am ehesten bewegten. Allein der mitgereiste Gitarrist wirkte noch etwas schüchtern hinter seinem Instrument. Wenn gleich auch Peter ihn immer wieder dazu animiert hatte noch ein wenig mehr aus sich heraus zu kommen. Vor allem Timekiller war dann auch der Song bei dem so ziemlich jeder der anwesenden mitsingen konnte.
Wenn dann die Bühne für eine Band wie Oomph! bereitet wird, weiß man, dass die Zeit der Insider und Szenemusiker vorbei ist. Oomph! spielten bereits letzten Herbst auf vielen Bühnen im Lande und sind nicht erst seit ihren großen Hits bekannt. Mit ihren Songs und der bekannten Outfit und Bühnenshow ging es langsam dem Ende des Abends entgegen. Jedoch war bezüglich des eingangs erwähnten Motto des Veranstalters das House zu rocken hier am ehesten was von zu spüren. Der Abend ging mit dem Grafen zu Ende.
Unheilig, die zu dritt bereits seit Jahren auf Tour zu sein scheinen, haben den Abend ausklingen lassen. In seiner bekannten Manier gaben sie sich die Ehre auf der Bühne dem Tag eine kleine aber feine Krone aufzusetzen. Sicherlich mag die gesamte Gestik und der Bühnenaufbau dem einen oder anderen schon bekannt vorkommen.
War doch diese Formation bereits letztes Jahr auf dieser Bühne zugegen. Dem Publikum gefiel es in jedem Fall. Wäre doch sonst die breite Masse bereits jetzt abgereist.
Neben den Bühnenstücken gab es wie auch im letzten Jahr eine Menge an kulinarischer Genüsse. Die Schlangen an manch einem Stand nahmen schon fast groteske Züge an. Aber auch für Shoppingbegeisterte wurde gesorgt. Einige Stände für Kleidung und Accessoires und die nirgends mehr fehlenden Merchandisingstände rundeten das Angebot ab. Bereits letztes Jahr wurde zudem die Möglichkeit an ein Autogramm zu kommen gut angenommen – zu festen Zeiten fanden sich die Musiker am Stand ein und erfüllten nahezu jeden Fan-Autogrammwunsch. Die Planung und Einrichtung des Autogrammstandes war dieses Jahr ein wenig anders. Das führte zwar für die Musiker für eine weniger gedrängt wirkende Atmosphäre, jedoch war dadurch nicht jeder, der sich in die Schlange einreihte mit seinem Ansinnen erfolgreich. Wurde doch strikt nach Timetable gehandelt und alle weiterhin wartenden Fans von der Security abgewiesen. Außerdem führte es dazu, dass Leute mit nicht also zu gut ausgeprägten Manieren sich vordrängelten und so den hinteren Leuten ihre verdiente Chance nahmen.
Mit der Ankündigung das nächstes Jahr das Zita Rock wohl zwei Tage gehen wird, ergibt sich dann aber auch die Hoffnung, das allein der letzere Mangel wieder behoben wird.
Wir freuen uns auf das Zita Rock 2010!
Konzertfotos:
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