„There must be a place, under the sun, where hearts of olden glory grow young“ – wer einmal diese Zeilen hört, wie sie aus tausenden von Kehlen gesungen werden, der weiß um die Magie, die einem Runrig-Konzert anhaftet. Wenn die schottische Band auftritt, dann schleicht sich eine familiäre Stimmung in jeden Saal. So auch in der Swiss Life Hall in Hannover, die restlos ausverkauft war. Die sechs Musiker sind auf der „The Story“-Tour, benannt nach dem ersten Studioalbum seit zehn Jahren – das im übrigen laut Bandmitgliedern das letzte überhaupt sein soll. „Wir sind noch nicht am Ende“, beruhigte Sänger Bruce Guthro die Fans. „Wir haben nur nach 40 Jahren genug von Studios.“ Soll wohl heißen, die regelmäßigen Tourneen gehen weiter. Gut so.
In Hannover zeigten Runrig wieder einmal ihr breit gefächertes Repertoire. Der Opener „Onar“ stammt vom neuen Album, ebenso das folgende „The Years we shared“. Und damit war sie auch schon da, die unvergleichliche Runrig-Atmosphäre. Man sieht sich praktisch über durch die Highlands laufen oder an den steilen Küsten der schottischen Insel stehen.
„Pride of Summer“ und „Harvest Moon“ sind Klassiker, die inzwischen nie im Programm fehlen. So ging es über rund zweienhalb Stunden weiter, Alt-Bewährtes und Neues, alles musikalisch und stimmlich in hervorragender Qualität. Höhepunkte waren „Maymorning“ mit dem oben erwähnten „Hearts of olden Glory“ „Flower of the west“, „Rocket to the Moon“ als Guthro-Solo und die in gälisch gesungenen „Alba“ und „Skye“.
Die Zugabe startete mit dem neuen „When the Beauty“ und endete, was jahrzehntelange Tradition hat, mit dem absoluten Klassiker „Loch Lomond“ – ebenfalls wieder lautstark von fast der kompletten Halle mitgesungen. Dann weiß man aber, dass das Konzert – leider – zu Ende ist.
Es war wie immer ein Hochgenuss. Sänger Bruce Guthro bei bester Stimme, die Gitarre von Malcolm Jones mit dem unverkennbaren Klang – mal sehnsüchtig jaulend, mal knallhart, Ian Bayne am Schlagzeug und Calum Macdonald an den Percussion waren ebenso in bester Form wie Bassist Rory Macdonald und Keyboarder Brian Hurren.
Bleibt zu hoffen, dass die Runrig, die im vergangenen Jahr ihr 40. Bandjubiläum gefeiert haben, noch ein paar Jährchen dran hängen. Die Fans werden auf jeden Fall immer wieder kommen.
Setlist:
- Onar
- The Years We Shared
- Pride of the Summer
- Harvest Moon
- Rise and Fall
- Elegy
- Dance Called America
- Maymorning (with ‚Hearts of Olden Glory‘ snippet)
- Every River
- Rocket to the Moon (Bruce solo)
- The Place Where the Rivers Run
- What Time?
- The Story
- Flower of the West
- Only the Brave
- Alba
- Skye
Encore
- When the Beauty
- Clash of the Ash
- Loch Lomond
- Hearts of Olden Glory (a cappella)
Links:
www.runrig.co.uk