Agnes Obel: Citizen of Glass – Album. Tour. Gänsehaut.

Agnes Obel … schmachtendes Seufzen. Wer Liebeskummer hat, muss jetzt wegzappen!

Die dänische Singer/Songwriterin Agnes Obel gehört zu dem grazilen und namenlosen Genre, in dem ätherisch skulpturierte Klanglandschaften mit ganz klassischen Kompositionen verbunden werden. Fein gesponnene Tracks fliegen da federleicht aus den Lautsprechern und tragen die Zuhörer in ferne Gefilde. Das kommt nicht von ungefähr. Bereits mit sechs Jahren begann Obel, Klavier zu spielen. Überhaupt stammt sie aus einem musikalischen Elternhaus: Ihre Mutter ist eine brillante Musikerin und ihr Vater sammelt exotische Instrumente. Kein Wunder also, dass schon die kleine Agnes in einem Haus voller Musik und unter vielfältigen Einflüssen aus allen künstlerischen Sparten aufwuchs.

„And the dark was opening wide, do or die Under a mask of vermillion ruling eyes“

Agnes Obel (Foto: Axel Ganguin bs!)

So zählen heute so unterschiedliche Musikerinnen und Musiker wie der schwedische Jazz-Pianist Jan Johansson, PJ Harvey, Claude Debussy, Eric Satie, Nina Simone, Joni Mitchell, The Smiths und Roy Orbison zu ihren Vorbildern – um nur einige wenige zu nennen. Obel war aber auch ein klassisches Internet-Phänomen und eine der frühen Myspace-Entdeckungen (manche erinnern sich ja noch an diese soziale Plattform), bevor sie dann mit ihrem Debütalbum „Philharmonics“ in ihrer Heimat Dänemark fünffach Platin (neben Platin in Belgien und Frankreich sowie Gold in den Niederlanden) und fünf Auszeichnungen bei den Danish Music Awards für das Album, die Popveröffentlichung, das Debütalbum, die weibliche Künstlerin und die Songwriterin des Jahres einheimste.

Das Nachfolgealbum „Aventine“ war ähnlich erfolgreich und bestätigte ihren Status als herausragende Musikerin. Am besten aber wirken die impressionistischen und melancholischen musikalischen Skizzen der Wahlberlinerin auf der Bühne. Darum kommt Agnes Obel im Herbst wieder auf Tour und hat nach längerer Bühnenabstinenz neben Festival-Auftritten zwei Shows in Berlin und München bestätigt.

„And our love is a ghost that the others can’t see. It’s a danger“

 

„The title comes from the German concept of the gläserner bürger, the human or glass citizen. It’s actually a legal term about the level of privacy the individual has in a state, and in health it’s become a term about how much we know about a person’s body or biology or history – if they’re completely made of glass we know everything. There’s an increasing sense in this world that you have to make yourself a bit of glass. To be willing to open up, use yourself as material, and not just if you’re an artist or a musician.

I worked with the title from the very beginning to push myself to do new things. I wanted to push myself conceptually from the starting point, to push the glass theme throughout the songs in different ways – in the lyrics, in the instruments – to do things in a very new way. As an album, it feels bigger to me, a lot bigger.” – Agnes Obel

Die Dates:

  • 28.10.2016 Johanneskirche, Düsseldorf,
  • 29.10.2016 Johanneskirche, Düsseldorf [SOLD OUT]
  • 30.10.2016 Liederhalle Mozart-Saal, Stuttgart
  • 04.11.2016 Rolling Stone Weekender, Weissenhäuser Strand
  • 05.11.2016 Rolling Stone Weekender, Weissenhäuser Strand
  • 14.11.2016 Admiralspalast, Berlin
  • 15.11.2016 Theaterfabrik, München

Links:
www.agnesobel.com
www.agnesfacebook

Isabelle Hannemann
Isabelle Hannemannhttp://www.isabellehannemann.net
Die missratene Hypotaktikerin wird als Redakteurin Schrägstrich Fotografin bei be subjective! geduldet, hat versucht sich als freie Autorin und Herausgeberin verschiedener Artikel und Bände im Bereich der kritischen Sozialwissenschaft für Suchmaschinen selbst zu optimieren und will – wenn sie groß ist – mal sehen. Künstlerisch als Autorin und Fotografin mit diversen Bands und AutorInnen zusammenarbeitend, Texte zu Papier, Gehör und auf die Bühne bringend. Na dann Prost Mahlzeit!

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