Volbeat: Seal The Deal & Let´s Boogie (2016) Book Cover Volbeat: Seal The Deal & Let´s Boogie (2016)
Modern Rock´n´Roll
Universal / Vertigo
03.06.2016
www.volbeat.dk

Tracklist:

  1. The Devil´s Bleeding Crown
  2. Marie Laveau
  3. For Evigt
  4. The Gates Of Babylon
  5. Let It Burn
  6. Black Rose
  7. Rebound
  8. Mary Jane Kelly
  9. Goodbye Forever
  10. Seal The Deal
  11. Battleship Chains
  12. You Will Know
  13. The Loa´s Crossroad

 

„Liebe Volbeat-Jünger, wir haben uns in den (hoffentlich) Plattenläden dieser Welt versammelt um gemeinsam diese Musik zu zelebrieren, das neue Album „Seal The Deal & Let´s Boogie“ käuflich zu erwerben und somit die Pole Position vieler Albumcharts einzunehmen! Es ist uns gelungen in sieben (!) Länder dieses Ziel zu erreichen! Hallelujah Goat!“ Ich sollte Prediger werden….

Welch ein Erfolg für die Mannen um Sänger Michael Poulsen! Der kommerzielle Erfolg wird auch immer größer, wenn man nur mal allein Platz 4 in den US-Charts betrachtet. Respektable Leistung!

Doch wen liest und hört man da gleich wieder? Neider, Kritiker, Miesmacher und Kleinstarkhelden die der Band Ausverkauf, Weichspülhörfunktion und Mainstream vorwerfen weil sie für die zu Massentauglich sind. Was man aber immer dabei übersieht ist die Tatsache, dass Volbeat seit Beginn ihrer Karriere, also ab dem ersten Album, schon IMMER Massenkompatibel gewesen sind, aber viele Menschen da draußen haben halt ein wenig gebraucht bis man sie für sich entdeckt hat!

Als Fan der ersten Stunden muss man aber sagen, das der Vorgänger „Outlaw Gentleman & Shady Ladies“ wirklich stark auf Airplay schielte (trotz eines Gastbeitrags von King Diamond wohlgemerkt!), was aber mehr auf die weichen Sounds und die mehr im Hintergrund versteckten Gitarren zurückzuführen ist. Dennoch ist es ein famoses Album wenn man sich mit diesem „neuen“ Sound anfreunden konnte (und auch wollte!). „Seal The Deal & Let´s Boogie“ ist wieder vom Gitarrensound härter, pendelt sich als Bindeglied zwischen „Beyond Hell/Above Heaven“ und eben „Outlaw Gentleman & Shady Ladies“ ein.

Ich hatte ein wenig bedenken, ob das Album bei mir zünden würde, denn es gab bei dem ein oder anderen Vorab-Track im ersten Moment den Gedanken an Abnutzungserscheinungen bzw. die Klassifizierung „Standard-Volbeat-Song“. Selbst nach mehr als rund 14 Durchläufen muss man folgendes Festhalten: „Seal The Deal & Let´s Boogie“ ist im Vergleich so abwechslungsreich wie das Debüt einst. Nach sechs Alben kann man wirklich bei manchen Nummern von „Standard-Volbeat-Song“ reden und dies hat im ersten Moment dazu geführt dass manche Songs nicht gleich zündeten. Ich war auch anfangs ein wenig enttäuscht und dachte wirklich, dass dieses Album das erste nur „durchschnittliche“ Werk in der Diskographie der Dänen wäre. Aber wisst ihr was? Fuck Off! Das Album brauchte bei mir wirklich ein paar Durchläufe mehr bis es sich entfaltet hat. Auch wenn die genannten Punkte nach viel Kritik klingen, ist das hier jammern auf ganz hohem Niveau! Volbeat sind immer noch das Nonplusultra in einem Bereich, den sie selbst geschaffen haben und unerreicht bleiben. Sie schreiben Melodien, Riffs und allgemein Songs, bei dem selbst der „schwächste“ Track `Rebound` (ein Cover von Teenage Bottlerocket zu Ehren des verstorbenen Drummers) bzw. `Mary Jane Kelly` ein Highlight bei anderen Bands wären, denn die würden sich ein Bein dafür ausreißen um so einen Song zu schreiben.

Ansonsten: zurücklehnen und die Hits genießen mit dem fetten Opener `The Devil´s Bleeding Crown`, `Marie Laveau`, For Evigt (das zwar ein wenig an `Fallen´ und, aufgrund des erneuten Gastbeitrags von Johan Olsen, an `The Garden´s Tale´ erinnert), `The Gates Of Babylon (Hit mit dezentem orientalischen Touch!), `Let It Burn´ (So schön!), `Black Rose` (mit Danko Jones an Bord; das Riff könnte von ihm sein und ist auf ihn zugeschnitten. Ergo: Hit!), ´Goodbye Forever` (mit dem Harlem Gospel Chor! Ich bin mir sicher, der Song wäre noch stärker wenn der Chor in jedem Refrain zu hören wäre und nicht erst gegen Ende…), `You Will Know´ (das Ende der fünfteiligen `Danny & Lucy (11pm)`-Story), ´The Loa´s Crossroad´ (inklusive Dudelsack!) und meine absoluten Highlights `Battleship Chains` (ein The Georgia Satellites-Cover, wer da nicht mitsingt ist selber Schuld…) und der „härteste“ Track und Megahit `Seal The Deal`!

Ich kann am Ende des Jahres sorgenfrei „Seal The Deal & Let´s Boogie“ als eines der Highlights 2016 angeben, denn es ist wieder ein grandioses Album einer Ausnahmeband geworden. Wer hier weniger als fünf Sterne vergibt, hat entweder Tomaten auf den Ohren, hasst diese Band (grundlos?), muss sich das Album noch öfters anhören oder hört nur Helene Fischer.

P.S.: In meinem Besitz befindet sich die limitierte Deluxe Box samt Poster, Doppel-CD mit vier Bonustracks und drei Patches. Sehr chic aufgemacht und sieht richtig gut aus in meinem Regal! Get groovy!

 

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Michael Gerlinger
Bei Mike handelt es sich im Einzelnen um allerhand mittelfränkische Verhandlungsmasse, ein wahrer Gentleman, ein wahrer Poet Den Löwenanteil seiner irdischen Sternzeit fristet Metalmike, wie wir ihn nennen, auf 49°17`60" N, 10°33`34" O in der Multi Media Abteilung eines Glücksgefühl-Sortimentas. In den 90ern war Gentlemicha der erste, der sich “Musik ist (mein) Leben!” auf die Pommesgabel hat tätowieren lassen, deswegen reichte das Taschengeld auch nicht für ‘ne Baumpatenschaft. Weil Metalmike jeden Tag einen Clown frühstückt, sperren wir ihn in der Regel statt Jack in die Box und füttern ihn für den Rest des Tages hauptsächlich mit Rock- und Metalscheiben, von Weichspülern bis hin zum richtig steilen Zeug à la Mgla, Lifelover und Co.