Diskriminierung im Hip-Hop: Nationalismus, Sexismus und Ausgrenzung in der Jugendkultur (02.06.2016, Hannover)

Kaum eine Jugendkultur ist weltweit so populär wie Hip Hop. Längst ist die einstige Subkultur selbst Mainstream geworden und findet sogar Platz auf den Kultur-Seiten großer Zeitungen. Wie eigentlich jede Musikrichtung folgt auch Hip Hop keiner stringenten politischen Linie. In unterschiedlichen Ausprägungen lässt sich deutscher Rap in den unterschiedlichsten Szenen wiederfinden. Größtenteils geprägt durch einen starken Männlichkeitskult, durch Propagierung von Gewalt gegen Frauen und sexuelle Minderheiten, durch Leistungs- und Konsumideologie, bilden feministisch-antirassistische Rapperinnen wie Sookee eher die Ausnahme.

Seit einigen Jahren nun kommt eine weitere Entwicklung hinzu, die eigentlich immer unvorstellbar war, liegen die Wurzeln des Hip Hop doch in einer antirassistischen Haltung: patriotischer und nationalistischer Rap. Wo der selbstproklamierte Patriot Fler es aktuell noch dabei belässt Farid Bang dazu aufzufordern sich hier als „Gast“ weniger asozial zu benehmen, schwimmt Rapper Makss Damage längst tief im braunen Sumpf.

Dabei ist Rap grundsätzlich weder besser noch schlechter als die Gesellschaft, in der er stattfindet. Alle Formen der Diskriminierung und Ausgrenzung finden sich im Alltag als „Normalität“ wieder. Durch die Wiedergabe und Reproduktion ausgrenzender und erniedrigender Mechanismen, droht der Hip-Hop jedoch seinen Teil zum Fortbestehen diskriminierender Strukturen beizutragen.

Wie sich Hip Hop und Rapmusik in den letzten Jahrzehnten verändert hat, welche Rolle insbesondere die Konstruktionen von Männlichkeit bei jeglicher Form von Diskriminierung spielt und welche Auswirkungen Rapmusik und ihre Macher auf (junge) Menschen und eine emanzipatorische Gesellschaftskritik haben, wollen wir mit Texten und Videoauszügen gemeinsam beleuchten.

Man darf sich freuen auf:

  • Anna Groß (Sprach- & Kulturwissenschaftlerin, Geschäftsführerin des
    Berliner Musiklabel Springstoff)
  • Sina Nitzsche (Kulturwissenschaftlerin mit Schwerpunkt auf
    Amerikanistik an der Universität Dortmund)
  • Moderation: Charlotte Milsch (Literarischer Salon Hannover)

Eine gemeinsame Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung-Niedersachsen, dem Fachrat Politik Hannover, dem AStA Hannover sowie dem Indiego Glocksee.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Aktionswoche „Woche gegen Rechts. Für Demokratie. Gemeinsam – Solidarisch – Grenzenlos“ statt. Der Eintritt ist frei!

Die Dates:

  • 02. Juni 2016, Indiego Glocksee, Hannover 18:00 

Links:

www.rosalux.de
Woche gegen Rechts
www.sookee.de

*Anmerkung der Redaktion: Um keine Werbung für diskriminierenden Hip Hop zu machen, haben wir uns für die Draperien Sookee als Beitragsbild entschieden.

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https://www.youtube.com/watch?v=3fS7bw0DwHo
Isabelle Hannemann
Isabelle Hannemannhttp://www.isabellehannemann.net
Die missratene Hypotaktikerin wird als Redakteurin Schrägstrich Fotografin bei be subjective! geduldet, hat versucht sich als freie Autorin und Herausgeberin verschiedener Artikel und Bände im Bereich der kritischen Sozialwissenschaft für Suchmaschinen selbst zu optimieren und will – wenn sie groß ist – mal sehen. Künstlerisch als Autorin und Fotografin mit diversen Bands und AutorInnen zusammenarbeitend, Texte zu Papier, Gehör und auf die Bühne bringend. Na dann Prost Mahlzeit!

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