Progpop
Irascible
08.04.2016
www.facebook.com/staticframes
Tracklist:
- All That You Were
- By And Large
- Cutout Cardboard Paperman
- Departure Song
- Wandering Fate
- Standstill
- River Rhein
- Your Bones
Static Frames haben ihre Heimat in Basel, wobei Sänger Nick Broadhurst aus Neuseeland stammt. Das gleichnamige Werk ist bereits die zweite Langrille. Aber vielleicht ist die Bezeichnung „Langrille“ ein wenig irreführend, denn das Album kommt nur auf eine Spielzeit von knapp 29 Minuten bei acht Songs. Das ist nicht wirklich üppig. Doch, man höre und staune, das reicht hier vollkommen aus.
Als ich auf der Facebockseite der Band las, dass ihre musikalische Bezeichnung „Indie“ wäre, rollten sich bei mir schon die Zehennägel hoch und die Lust die Scheibe zu hören sank drastisch. Ich bin absolut kein Freund von „Indierock“ (allein da noch ein „Rock“ dranzuhängen ist schon eine absolute Frechheit…), denn mich langweilt dieses Genre dermaßen, dass es bei manchen Gruppen schon an meinen Nerven zerrt. Aber gut, lassen wir uns überraschen und die paar Minuten bekommen wir auch hinter uns…
Und siehe da: Das ist gar kein Indie. Na ja gut, ein klein wenig, aber hier haben wir mehr ein Album das mit der progressiven Vielfalt flirtet. Ruhige Porcupine Tree, entfernte Anathema und hauptsächlich Coldplay (wobei Sänger Nick auch phasenweise wie Chris Martin klingt). Jetzt war ich der Platte viel aufgeschlossener und konnte mich mehr mit ihr befassen.
Nach mehrmaligen intensivem hören, merkte man die kurze Spielzeit wirklich nicht. Es wäre eher negativer für die Scheibe, wenn sie länger ausfallen würde, denn dann würde die sie mehr langweilen als Euphorie zu versprühen. Ich muss hier anmerken, dass Coldplay mich persönlich, absolut kalt lassen und einfach nur langweilen. Ich sage nicht, dass sie kein Talent hätten oder Chris Martin ein schlechter Sänger wäre, aber diese Band hat mich noch nie begeistert und begeistert mich auch heute 0,0. Und das ist leider das Problem, das ich mit Static Frames habe: Sie haben viel von Coldplay und bewegen sich zum Pop hin (was nicht verkehrt ist), aber es fehlen einfach die wunderschönen klanglichen regenbogenfarben Facetten, die mitreißenden Melodien, die sanften ohrenschmeichelnden Harmonien, wie es eben Porcupine Tree auf „Stupid Dream“ u.a. gemacht haben. Dabei gibt es hier mit `Your Bones` und `Standstill` gute Ansätze, aber die reichen nur für eine sanfte Hintergrundberieslung. `River Rhein` und `Departure Song`, auch zwei Beispiele dafür das Coldplay (`Departure Song`) und Porcupine Tree (`River Rhein`) als Paten zur Seite stand. Das ist nicht schlecht, aber auf volle Albumdistanz leider zu wenig.
Aber bleiben wir fair: Nur weil ich keine Affinität für Coldplay habe, möchte ich Static Frames nicht schlechter darstellen als sie wirklich sind. Es gibt von meiner Seite zwar „nur“ drei Sterne, aber für diejenigen unter euch, die mit Chris Martin und Co. mehr anfangen können als ich, sollten hier mal reinhören. Ich bin mir auch sicher, dass für diese Hörer „Static Frames“ sogar vier Sterne wert sein wird.