Van Canto: Voices Of Fire (2016) Book Cover Van Canto: Voices Of Fire (2016)
A-Cappella Metal
Earmusic (Edel)
11.03.2016
www.vancanto.de

Tracklist:

  1. Prologue
  2. Clashings on armour plates
  3. Dragonwake
  4. Time and time again
  5. All my life
  6. Battleday's dawn
  7. Firevows (join the journey)
  8. The oracle
  9. The betrayal
  10. We are one
  11. The bardcall
  12. To catharsis
  13. Epilogue

 

Wer bisher noch nichts von „Van Canto“ gehört hat, der hat sich die letzten Jahre wahrscheinlich hinter dem Mond aufgehalten oder in Texas. Diese Band hat durch ihren „A-Cappella“- Metal ein ganz neues Sub-Genre erschaffen. Nun wird ein neues Kapital in der Bandgeschichte aufgeschlagen. Diesmal dachte man sich im Hause „Van Canto“ anscheinend, ein Album produzieren, kann jeder und so ist „Voices of Fire“ ein Gesamtkunstwerk, dass neben einer Audio-CD auch ein Hörbuch und ein gedrucktes Buch beinhaltet. Bei einem Metal Musical, wie in dem vorliegenden Fall macht eine Track-by-Track Rezension sicher nur wenig Sinn. Deshalb habe ich einige, herausragende Songs herausgesucht und bespreche diese Tracks speziell.

Nach dem Intro, gesprochen von dem britischen Schauspieler John Rhys-Davies, beginnt die Reise in die phantastische Welt, die „Van Canto“ sich erdacht haben. „Clashing on Armour“ beeindruckt durch einen opulenten Chor, der dem Track Tiefe und Gänsehaut verleiht.  Unterstützung in Form des Chorgesangs leisten „The London Metro Voices and the Festival of Voices Choir” und erschaffen eine epische Stimmung, die man in dieser Form bei keiner anderen Metalband derzeit findet. Ihre Stimmen sind ihr Alleinstellungsmerkmal und bei „All my life” stellt die sympathische Frontfrau Inga ihre gesanglichen Qualitäten eindrucksvoll unter Beweis. Hier werden die ganz großen Gefühle gelebt.

Zum absoluten Fanliebling dürfte sich „Firevows (join the journey)“ entwickeln. Der Refrain lädt zum Mitsingen ein, während die Melodie sofort ins Ohr geht und so schnell nicht mehr verschwindet. Ein großartiger Beitrag auf dieser CD. Ein Highlight dieses Albums ist aber zweifelsohne „The Bardcall“. Hier zeigt sich einmal mehr, welche unglaubliche kreative Kraft in dieser Band schlummert. Das A-Cappella Stück „Hymn“ beendet diese Reise. Eindrucksvoll und gefühlvoll, besser geht es einfach nicht.

Fazit:
„Van Canto“ nehmen in der Metalwelt einfach eine Ausnahmestellung ein. Anno 2008 wagte diese Band das waghalsige Experiment sich nur mit Drums und ihren Stimmen bewaffnet, sich auf die Bühne vom Wacken Open Air zu stellen. Soviel Mut muss man erstmal haben. Natürlich war dieser Auftritt umjubelt und bescherte der Band viele neue UnterstützerInnnen. Nun liegt mit „Voices of fire“ eine Weiterentwicklung vor, die in dieser Form niemand absehen konnte. Ein echtes Meisterwerk und eine der besten Veröffentlichungen in diesem Jahr.

 

 

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Fabian Bernhardt
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.